sábado, 26 de septiembre de 2009

Guerilla Gardening in Hannover



Der Küchengarten in Hannover Linden diente im 16. Jahrundert der Versorgung des herzoglichen Haushalts. Im Zuge der Industrialisierung wurden die Gartenanlagen verlegt und die ehemaligen Weiden und Obstplantagen zwischenzeitlich als Schweinestall und Lager für Eisenbahner genutzt. (http://www.linden-entdecken.de/impressionen/kuechengarten.htm)

Auch diese Zeiten sind lange vorbei. Wenn wir heute an der Haltestelle Küchengarten aussteigen, blicken wir in eine vollurbanisierte Landschaft, die wir durch die Vielfalt an Konsummöglichkeiten als "lebendig" empfinden.

Doch inmitten dieser städtischen Landschaft wurde ein Projekt ins Leben gerufen. An einem Wochenende im September traf sich eine kleine Gruppe an engagierten Personen und errichtete auf dem letzten verbliebenen Hügel einen Nutz- und Kulturpflanzengarten.

Von der Haltestelle aus sind die Stiefmütterchen sichtbar, doch erst, wenn man den schneckenförmig angelegten Weg auf den Berg passiert, wird das ganze Ausmaß des Gartens erkennbar. Himbeer- und Johannisbeer, Estragon und Salbei und eine ganze Reihe an winterfesten Farnen und Büschen wurde dort in Eigenmacht gepflanzt.

Fast alle Pflanzen stammen von lokalen Samstagsmärkten und wurden den Gärtnern geschenkt. Auch die "Kartoffelerde" hat eine kleine Geschichte, in der sich industrielle Produktion und grüner Lebensstil verbinden: Sie stammt aus einem Kartoffelweiterverarbeitungsbetrieb aus der peripheren Gegend im Süden Hannovers und dient als Dünger, der gleichzeitig schon Saatgut für die Kartoffelernte enthält.

Doch nicht nur individuelle Kreativität leben die Gärtner aus, wenn sie ihren Stadtteil verschönern wollen. Gleichzeitig möchten sie die Bewohner ihres Viertels zum Mitmachen anstiften. Denn die durch oft unbeweglich vor dem Schreibtisch verharrenden Körper werden durch Tätigkeiten im Garten wieder locker. Und mit dem Pflanzen wächst auch das gesellschaftliche Miteinander.